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So laden Sie Ihr E-Auto mit Strom aus dem eigenen Balkonkraftwerk (BKW)

Wer ein Balkonkraftwerk UND ein E-Auto besitzt, ist bestimmt schon vor der Frage gestanden, ob sich das E-Auto auch mit dem Strom aus der steckerfertigen PV-Anlage laden lässt. Hier lesen Sie, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit das Laden des E-Autos oder Plugins mit eigenem Solarstrom funktioniert.

Warum die Kombination aus E-Auto und BKW sinnvoll ist

Wer eine Plug-in-Anlage, Plug & Play- oder steckerfertige PV-Anlage – kurz “ein Balkonkraftwerk” – besitzt, kann bei guten Bedingungen bis zu 600 Watt erzeugen (in manchen Ländern auch mehr). Oft liegt die Grundlast des Gebäudes aber darunter und der Stromanteil, der im Gebäude nicht verwendet wird, wird unweigerlich ins öffentliche Netz eingespeist. Übrigens: der nicht genutzte Strom wird auch “PV-Überschuss” genannt. Ziel sollte es sein, diesen Überschuss so gering wie möglich zu halten, da sich ein Einspeisen aufgrund der geringen Tarife meistens nicht lohnt. Bei Balkonkraftwerken ist es sogar so, dass für das Einspeisen von PV-Strom keine Vergütung erfolgt. Sie schenken also den überschüssigen Strom Ihrem Stromanbieter. Bei einer Balkon PV-Anlage ist es also besonders sinnvoll, die überschüssige Energie selbst zu nutzen. Normalerweise zieht ein Auto beim Laden sogar soviel Strom, dass aus dem Balkonkraftwerk kein Strom zum Einspeisen mehr überbleibt. Laden Sie Ihr E-Auto also mit Strom aus der PV-Anlage am Balkon, ist automatisch sichergestellt, dass kein Strom ins Netz eingespeist wird. Man spricht auch vom Eigenverbrauch. Dieser liegt in diesem Fall bei 100 %.

Das Laden eines E-Autos mit Strom aus dem BKW hat also zwei klare Vorteile:

  • Sie schenken Ihren überschüssigen Strom nicht mehr Ihrem Stromlieferanten
  • Sie laden Ihr E-Auto zum Teil mit eigenem, kostenlosen Solarstrom

Voraussetzungen zum E-Auto-Laden mit PV-Strom

Um Ihr E-Auto mit Strom aus dem Balkonkraftwerk laden zu können, benötigen Sie entweder eine fix installierte Wallbox, ein Ladekabel für Starkstrom oder einfach ein normales Schuko-Ladekabel für die Haushaltssteckdose. Weiters muss sich das BKW im selben Hausnetz befinden, wie die Wallbox (entspricht dem Normalfall). So wird sichergestellt, dass der Strom, den das BKW generiert, der Ladestation auch tatsächlich zur Verfügung steht. Außerdem wäre es wünschenswert, wenn der Ladevorgang (vor allem) zu jenen Zeitpunkten stattfindet, an denen das BKW Strom erzeugt. Da das BKW mit der Wallbox in der Regel keinen direkten Kontakt hat, gibt es in diesem Fall einen pragmatischen Workaround. Eine Wallbox mit Ladetimer kann z. B. so programmiert werden, dass sie den Ladevorgang zu gewissen Uhrzeiten startet und wieder stoppt. Programmieren Sie den Ladestart zu einem Zeitpunkt, an dem die PV-Module des Balkonkraftwerks ausreichend Leistung liefern (z. B. bei Ost-seitiger Ausrichtung in der Früh), so kann die Wallbox zu diesem Zeitpunkt einen guten Teil des Ladestroms aus dem BKW ziehen. Alternativ bietet sich auch eine Wallbox mit Handy-App an, über die der Ladevorgang manuell gestartet werden kann, wenn das BKW gerade ausreichend Strom produziert. Die eleganteste Variante ist allerdings eine Ladestation mit einem Ladecontroller, der den aktuellen PV-Überschuss im Haus misst und die Wallbox entsprechend automatisch steuert.

Was Sie zum PV-Laden mit dem BKW brauchen:

  • Balkonkraftwerk: PV-Modul(e) und Wechselrichter
  • Lademöglichkeit: Wallbox, CEE-Lader oder Ladeziegel (Schuko)
  • Optional: Ladecontroller zur automatischen Leistungsregelung

Welche Leistung (Watt) wird vom BKW benötigt?

Die minimale Ladeleistung bei E-Fahrzeugen beträgt 1,4 kW (also 1.400 Watt). Darunter kann der Ladevorgang nicht gestartet werden. Das bedeutet, dass die Leistung eines BKWs alleine zum Laden eines E-Autos nicht ausreicht. Hier gibt es zwei Lösungen: Sie erweitern das BKW zu einer ausreichend leistungsstarken PV-Anlage, oder Sie laden Ihr Fahrzeug zum Teil mit Strom aus dem BKW und zum Teil mit Strom aus dem Netz. Dazu ein Praxisbeispiel: Bei einer Grundlast von 100 Watt und einer Leistung des BKWs von aktuell 500 Watt, stehen 400 Watt zum Laden des E-Autos zur Verfügung. Um den Ladevorgang starten zu können, fehlen noch 1.000 Watt, die vom öffentlichen Stromnetz (oder von einem vorhandenen Hausspeicher) bezogen werden müssen. In diesem Fall laden Sie Ihr E-Auto als zu 28 % mit Strom aus dem BKW und zu 72 % mit Strom aus dem Netz oder der Hausbatterie.

Genügen 600 Watt bzw. 800 Watt um ein E-Auto zu laden?

Da der Ladevorgang bei E-Autos erst bei mindestens 1,4 kW gestartet werden kann, ist es leider nicht möglich, den gesamten Bedarf an Ladestrom mit einem Balkonkraftwerk abzudecken. Dennoch kann sich das Laden mittels BKW rentieren, vor allem bei BKWs mit 800 Watt Leistung (z. B. Österreich, zukünftig auch in Deutschland). Beträgt der aktuelle Verbrauch im Haus gerade 100 Watt und die Leistung des BKWs 800 Watt, so beträgt der PV-Überschuss 700 Watt. Die restlichen 700 Watt kommen aus dem öffentlichen Stromnetz. Das bedeutet, dass die Hälfte des Ladestroms vom BKW kommt und die andere Hälfte aus dem Netz. Der Mix aus Balkonkraftwerk und Netzstrom hilft Ihnen dabei, die Ladekosten Ihres E-Autos auf ein Minimum zu reduzieren.

Wie schnell kann ein E-Auto mit einem Balkonkraftwerk geladen werden?

Die minimale Ladeleistung beträgt 1,4 kW, aber es kann auch mit höherer Leistung geladen werden. Egal, mit welcher Ladeleistung Sie laden, das BKW liefert maximal 600 bzw. 800 Watt. Der Rest wird vom Netz bezogen. Beträgt die Ladeleistung z. B. 11 kW (11.000 Watt), werden vom BKW trotzdem nur maximal 600 bzw. 800 Watt beigesteuert. Um den Autarkiegrad zu erhöhen, und die Fahrzeugbatterie zu schonen, sollte generell mit geringer Leistung geladen werden.

Welche Wallbox eignet sich zum Laden mit einem Balkonkraftwerk?

Zum Laden Ihres E-Fahrzeugs mit Strom aus Ihrem BKW können Sie jede beliebige Wallbox verwenden. Die Ladestation nimmt automatisch den Strom aus dem BKW und ergänzt die fehlende Leistung mit Strom aus dem öffentlichen Netz oder Hausakku. Um die Ladezeiten flexibel zu steuern und an die Zeitpunkte hoher PV-Leistung zu koppeln, empfiehlt sich eine Wallbox mit Ladetimer oder Handy-App (zum manuellen Starten und Stoppen der Lade-Sessions). Noch komfortabler ist eine Wallbox mit Ladecontroller, die den Überschuss aus der Photovoltaikanlage misst und die Leistung automatisch anpasst.

Welches Ladekabel eignet sich zum Laden mit einem Balkonkraftwerk?

Es sollte zwar die Ausnahme darstellen, aber E-Autos können auch an Steckdosen geladen werden. Wenn Sie einen Schuko-Lader (Ladeziegel, Notladekabel) oder einen CEE-Lader (Starkstrom) an eine vorhandene Steckdose anschließen, wird automatisch der zur Verfügung stehende PV-Strom zum Laden genutzt und mit Strom aus dem Netz ergänzt. Hier gilt das Gleiche wie bei den Wallboxen: mobile Lader mit Ladetimer und/oder Handy-App erlauben es Ihnen, den Ladevorgang dann zu starten, wenn das BKW gerade ausreichend Strom erzeugt. Noch bequemer sind mobile Lader, die von Ladecontrollern gesteuert werden können (z. B. go-e Gemini mit PV-Controller) und den Überschuss im Haus feststellen und die Leistung des Ladegeräts automatisch anpassen. Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Beitrag Mobile Ladestationen zum PV-Überschussladen.

PV-Überschussladen mit einem Balkonkraftwerk

PV-Überschussladen kann auch mit einem Balkonkraftwerk umgesetzt werden. Der einzige Unterschied zu größeren Photovoltaik-Anlagen: ein Teil des Ladestroms kommt beim BKW auch immer vom Netz oder Hausspeicher. Das liegt daran, dass ein BKW maximal 600 bzw. 800 Watt erzeugen kann, ein E-Auto aber einen Mindestladestrom von 6 A benötigt – was 1,4 kW also 1.400 Watt entspricht. Selbst wenn Überschuss im Haus vorhanden ist, genügt die Leistung des BKWs nicht, um ein E-Auto ausschließlich mit Strom aus der PV-Anlage zu laden. Realistischer Weise können ca. 20 % bis 50 % des Ladestroms aus dem BKW abgedeckt werden, je nachdem wie hoch die Grundlast des Gebäudes und die Leistung der Balkon-PV-Anlage ist.

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Fragen zu “E-Auto mit Balkonkraftwerk laden | So klappt es

  1. David Albert sagt:

    Vielen Dank für den fachlich sehr guten Beitrag. Ich bin auch BKW Besitzer und E-Autofahrer. Ich habe derzeit 2 und zukünftig 4 Module. Was mich am meisten ärgert ist das ich die abgeregelte Leistung über den 600W nicht nutzen kann und einfach verpufft. Man bräuchte also ein Wechselrichter den man vor der 600W Limitierung für das laden abgreifen kann und trotzdem den Sicherheitsregeln für das eigene Stromnetz genüge tut. Bei 4 Modulen sollte das Minimum Laden machbar sein. Habe ich leider.als einfache BKW Anlage leider noch nicht entdeckt.
    Viele Grüße
    David Albert

    • e-mobileo sagt:

      Das wäre theoretisch mit einem Insel- oder Hybridwechselrichter möglich, der zuerst einen Speicher lädt, der dann wiederum von der Wallbox zum Laden des E-Autos verwendet wird. Dieser Ansatz wäre dann “Off-Grid”. Ist aber mit Blick auf ein Balkonkraftwerk eher ein theoretischer Ansatz, da die Leistung des BKWs zu gering und die Energieverluste durch die Zwischenschritte zu hoch wären.

  2. Ulrich Weinert sagt:

    Wenn ich das hier so lese, dann geht das Laden nur mit Hilfe des öffentlichen Netzes … oder?
    Angenommen, ich hätte mehrere hocheffiziente Module im Kofferraum liegen, die bei Bedarf und Möglichkeit schnell aufgestellt wären (z. B. auf einem Campingplatz): Wie wäre dann eine Ladung ohne Netz möglich, wenn diese “Anlage” die 1.400 Watt überschreitet? Die sog. Solarautos (mehrere 100-Tausend €, oder nicht verfügbar, weil Prototypen) sind natürlich keine Alternative.

    • e-mobileo sagt:

      In der skizzierten Situation – oben im Beitrag – ist unter anderem eine Versorgung über das Stromnetz nötig, da die Leistung aus dem Balkonkraftwerk nicht die minimal nötige Leistung generiert, die ein E-Auto für den Start des Ladevorgangs benötigt. Außerdem sind Balkonkraftwerke in der Regel netzsynchron, d. h. sie benötigen eine Verbindung zum öffentlichen Stromnetz. Anders sieht es bei einer Inselanlage aus – diese benötigt keine Verbindung zum öffentlichen Netz. Wenn die von Ihnen beschriebene Anlage also eine Insel-Anlage ist, dann wäre theoretisch auch ein Laden ohne Netz möglich.

  3. Björn sagt:

    Kann ich bedenkenlos das E Auto an Schuko mit Ladeziegel laden während das BK 800 Watt generiert ? Oder bekomme ich da Probleme mit Hitze Entwicklung an der Leitung ? Der Tesla lässt sich zwischen 8 bis 13 A Laden. Das Bk bringt 800 Watt maxfür 1 Stunde. Will den Strom nicht verschenken. Aber auch kein Risiko eingehen….Haus ist Bj 2003 und hochwertig….Als Ladekabel hab ich ein teures 10m Verlängerung
    zum Ladeziegel. Dose ist Schuko in der Waschküche…wird nur leicht warm. Hab aber noch nie geladen zur Mittagszeit bei 800 WATT.

    • e-mobileo sagt:

      Mit welcher Leistung und auf welche Dauer Ihre Leitungen belastbar sind, kann aus der Ferne leider nicht festgestellt werden. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle (Leitungsquerschnitt, Art der Verlegung, Distanzen, weitere Gegebenheiten vor Ort etc.). Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, empfiehlt sich ein kurzer Check der Hauselektrik durch einen Fachbetrieb.

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