Wallboxen zum Laden mit dynamischen Stromtarifen

Sie suchen eine Ladestation, die genau dann lädt, wenn der Strompreis am Günstigsten ist? In diesem Fall benötigen Sie eine Wallbox zum tarifgesteuerten Laden. Hier lesen Sie, welche Umsetzungsmöglichkeiten es gibt und welche Ladestationen in Frage kommen.

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Einstellungen für tarifgesteuertes Laden beim go-e Charger Gemini

Tarifgesteuertes Laden beim go-e Charger Gemini

So funktionieren dynamische Strompreise

Im Gegensatz zu herkömmlichen Tarifmodellen, die auf einem fixen Preis pro Kilowattstunde (kWh) basieren, ändert sich der Strompreis bei dynamischen Tarifen im Stundentakt. Bei einem dynamischen Tarif kann der Strompreis während eines Tages sogar ungewohnt stark schwanken. Diese Schwankungen lassen sich zum Laden eines E-Autos nutzen, indem der Ladevorgang genau zu jenem Tageszeitpunkt durchgeführt wird, an dem der Strompreis am Günstigsten ist.

Um den optimalen Ladezeitpunkt planen zu können, stellen die Stromanbieter in der Regel die stündlichen Strompreise für die kommenden 24 Stunden vorab zur Verfügung. Diese sind z. B. auf den Websiten oder in den Apps der Energieanbieter als Tabelle oder Grafik abrufbar.

Andere Stromlieferanten wiederum geben fixe Preiszonen vor, an denen der Strompreis günstiger ist (z. B. 00:00 bis 05:00 Uhr). Dieses Preismodell ist zwar kein “echtes” dynamisches Pricing, eignet sich aber dennoch dafür, beim E-Auto-Laden einiges an Geld zu sparen.

Egal für welches Modell man sich entscheidet, wichtig ist, dass die Wallbox den Ladevorgang stets zum günstigsten Zeitpunkt startet.

Für sogenanntes “tarifgeführtes Laden” gibt es vier Umsetzungsvarianten, die im Folgenden vorgestellt werden.

Dies Umsetzungsmöglichkeiten gibt es

Je nachdem, welche Wallbox zum Einsatz kommt, von welchem Anbieter der Strom bezogen wird, und welches E-Auto geladen werden soll, stehen grundsätzlich vier Möglichkeiten zur Verfügung. Diese unterscheiden sich vor allem in ihrem Automatisierungsgrad, sprich, ob die Wallbox die Ladezeiten- und vorgänge vollautomatisch durchführt, oder ob z. B. Ladezeiten manuell programmiert werden müssen.

Variante 1: Vollautomatische Steuerung

Bei der vollautomatischen Steuerung handelt es sich um die komfortabelste Variante. Sie ist sozusagen die “Königsdisziplin” des tarifgesteuerten Ladens, da diese Variante wenig bis kein aktives Zutun seitens des Nutzers benötigt. Allerdings: Eine Grundvoraussetzung ist, dass das E-Auto in der Lage sein muss, direkt mit der Wallbox (App) kommunizieren zu können.

Funktionsweise

In diesem Szenario ermittelt die Wallbox (oder App) den günstigsten Ladezeitpunkt und die notwendige Energiemenge von selbst. Das Laden erfolgt demnach vollautomatisch. Die einzige Vorgabe, die seitens des Nutzers getroffen werden muss, ist die Abfahrtszeit. So weiß die Wallbox (App), zu welchem Zeitpunkt das Fahrzeug geladen sein muss.

Voraussetzungen

Bei dieser Variante muss die Wallbox außerdem in der Lage sein, mit dem Fahrzeug zu kommunizieren, da für die Berechnung des optimalen Ladezeitpunkts der State of Charge (SoC, Ladezustand) des E-Autos bekannt sein muss. Die Differenz aus dem aktuellem Ladezustand und dem gewünschten Ladeziel ergibt die Energiemenge (kWh), die ins Fahrzeug geladen werden muss. Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:

  • In der Wallbox (App) muss eine Abfahrtszeit definiert werden (diese kann auch immer gleich bleiben).
  • Die Wallbox (App) muss die stündlichen Preise des gewählten Stromanbieters kennen (dazu muss die Wallbox bzw. App mit dem Internet verbunden sein).
  • Die Wallbox (App) muss mit dem Fahrzeug kommunizieren können, da Informationen zum SoC benötigt werden (Hinweis: nicht alle Fahrzeuge sind dazu in der Lage).

Benötigte Komponenten

  • Wallbox (App) zum tarifgesteuertem Laden
  • Anbieter mit dynamischem Stromtarif
  • Fernauslesbarer Smart Meter des Netzbetreibers
  • Kompatibles Fahrzeug

Variante 2: Steuerung über Energiemenge

Im Vergleich zu Variante 1 ist es in diesem Setup nicht notwendig, dass das E-Auto mit der Wallbox (App) kommunizieren kann. Daher kommt dieses Setup vor allem für Fahrzeuge in Frage, die über keine Kommunikationsschnittstelle verfügen. In diesem Szenario legt der Nutzer die zu ladende Strommenge (kWh) selbst fest. Insgesamt ist diese Variante zwar etwas weniger komfortabel als Variante 1, aber der Zeitaufwand für das Vornehmen der manuellen Einstellungen ist dennoch sehr gering.

Funktionsweise

Die Energiemenge wird vom Nutzer in der Wallbox (App) in kWh festgelegt und die Wallbox (App) bestimmt daraufhin den günstigsten Zeitpunkt für den Ladevorgang. Es kann sich auch um mehrere Zeitpunkte handeln, wenn z. B. eine größere kWh-Menge geladen werden muss. Die größere Energiemenge wird dann von der Wallbox (App) automatisch z. B. auf zwei oder mehrere Zeitpunkte aufgeteilt, an denen der Strompreis am preiswertesten ist.

Diese Variante ist z. B. dann komfortabel, wenn die (täglich) zu ladende Energiemenge nur geringfügig schwankt. Wer z. B. täglich eine Strecke von ca. 50 km fährt, wird Abends um die 10 kWh nachladen. In diesem Fall kann die zu ladende Strommenge z. B. einmalig auf 15 kWh eingestellt werden (inkl. Sicherheitspuffer). Sollte ausnahmsweise eine größere Strecke zurückgelegt werden, kann in diesem Fall die Lademenge manuell angepasst werden. Ansonsten genügt die einmal eingestellte kWh-Menge und die Wallbox (App) lädt das E-Auto automatisch zu den Zeitpunkten, an denen der dynamische Strompreis am Geringsten ist.

Einige Anbieter ermöglichen auch die Kombination aus Energiemenge und Abfahrtszeit. So kann in der Wallbox (App) z. B. definiert werden, dass die vorgegebenen 15 kWh bis 08:00 Uhr geladen sein müssen.

Voraussetzungen

Da die Strommenge vom Nutzer manuell festgelegt wird, ist keine Kommunikationsverbindung mit dem Fahrzeug nötig. Die Wallbox (App) steuert die Ladevorgänge anhand der festgelegten kWh und der vorab bekannten Strompreise. Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:

  • In der Wallbox (App) muss eine kWh-Menge definiert werden (diese kann auch immer gleich bleiben).
  • Bei einigen Wallboxen (Apps) kann optional zusätzlich eine Abfahrtszeit eingestellt werden (die definierte kWh-Menge wird bis zu dieser Zeit geladen).
  • Die Wallbox (App) muss die stündlichen Preise des gewählten Stromanbieters kennen (dazu muss die Wallbox bzw. App mit dem Internet verbunden sein).

Benötigte Komponenten

  • Wallbox (App) zum tarifgesteuertem Laden
  • Anbieter mit dynamischem Stromtarif
  • Fernauslesbarer Smart Meter des Netzbetreibers

Variante 3: Steuerung über Schwellwert / Preisobergrenze

Wie bei Variante 2, ist auch bei dieser Variante keine Kommunikation zwischen Wallbox (App) und Fahrzeug notwendig. In diesem Setup wird vom Nutzer in der Wallbox (App) eine Preisobergrenze definiert. Die Angabe erfolgt in Cent / kWh. Fällt der stündliche Strompreis unter die vorgegebene Preisobergrenze, wird der Ladevorgang gestartet. Auch diese Variante ist aufgrund des minimalen Einstellaufwands relativ komfortabel.

Funktionsweise

Bei dieser Variante stellt sich die Frage, welcher Schwellenwert für die Preisobergrenze angenommen werden soll. Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wirft man täglich einen Blick auf die stündlichen Strompreise für die nächsten 24 Stunden und identifiziert die geringsten Tarife. Oder man ermittelt einen Durchschnittspreis – z. B. der letzten Monate – und setzt diesen als permanenten Grenzwert an. Bei der zweiten Methode erspart man sich ein (tägliches) Nachjustieren des Maximalpreises.

Beide Methoden haben gewisse Vor- und Nachteile. Bei der ersten Variante kommt dazu, dass man die zu ladende kWh-Menge berücksichtigen muss. Muss eine größere kWh-Menge geladen werden, sollte ein Schwellwert eingestellt werden, der mehrere Stunden unterschritten wird. So kann sichergestellt werden, dass auch tatsächlich die gesamte geplante Energiemenge geladen wird. Es fällt also ein wenig “Rechenarbeit” an. Bei der zweiten Methode ist man teilweise “im Blindflug” unterwegs, da man nicht sicherstellen kann, dass der Strompreis tatsächlich innerhalb eines annehmabren Zeitraum unter den festgelegten Schwellwert fallen wird. Verlasst man sich “blind” darauf, kann es durchaus sein, dass das E-Auto gar nicht geladen wird, wenn die stündlichen Tarife längere Zeit über der eingestellten Preisobergrenze liegen. Die erste Methode ist also die zuverlässigere, man benötigt aber (täglich) etwas Zeit für die Einstellung der Preisgrenze.

Voraussetzungen

Da die Preisobergrenze vom Nutzer selbst festgelegt wird, ist keine Kommunikationsverbindung mit dem Fahrzeug nötig. Die Wallbox (App) steuert die Ladevorgänge anhand der definierten “Schmerzgrenze” (Cent / kWh) und der vorab bekannten Strompreise. Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:

  • In der Wallbox (App) muss eine Preisobergrenze in Cent / kWh definiert werden (diese kann auch immer gleich bleiben).
  • Die Wallbox (App) muss die stündlichen Preise des gewählten Stromanbieters kennen (dazu muss die Wallbox bzw. App mit dem Internet verbunden sein).

Benötigte Komponenten

  • Wallbox (App) zum tarifgesteuertem Laden
  • Anbieter mit dynamischem Stromtarif
  • Fernauslesbarer Smart Meter des Netzbetreibers

Variante 4: Steuerung über Zeitvorgaben

Bei dieser Variante werden die Zeitpunkte, an denen der Strompreis am geringsten ist, vom Nutzer manuell über die Website oder App des Stromanbieters identifiziert. Daraufhin wird die Wallbox vom Nutzer so programmiert, dass sie genau in diesen Stunden lädt. Der große Vorteil dieser Variante ist, dass keine tarifgesteuerte Wallbox benötigt wird. Es genügt eine Wallbox mit Ladetimer (zum zeitgesteuerten Laden). Der Nachteil: größerer Aufwand durch manuelles Nachschlagen der Stromtarife und Programmierung der Ladezeiten – mitunter täglich. Verglichen mit den vorigen Varianten, ist diese weniger komfortabel.

Funktionsweise

Auch bei Variante 4 gibt es zwei Möglichkeiten: (1) tägliche Anpassung der Ladezeiten und (2) fixe Ladezeiten. Die tägliche Anpassung der Ladezeiten erfordert mehr Zeit, bringt aber auch ein höhere Einsparungspotential mit sich, da die Ladezeiten gezielt in die Nebenzeiten gelegt werden können. Fixe Ladezeiten haben den Vorteil, dass diese Einstellung nur einmal (oder fallweise) vorgenommen wird. Bei dieser Methode besteht allerdings das Risiko, dass der Strompreis zu den eingestellten Zeitpunkt unerwartet hoch ist. Da der Wallbox (App) bei Variante 4 der aktuelle Strompreis nicht bekannt ist, wird selbst dann geladen, wenn der Tarif in den vermuteten Niedertarifzeiten (unbemerkt) gestiegen ist bzw. der Strompreis in den eigentlichen teuren Tarifzeiten (z. B. tagsüber) unerwartet niedrig ist. Letzteres kann etwa an wind- und sonnenreichen Tagen eintreten. Daher schadet es nicht, hin und wieder zu kontrollieren, ob die eingestellten Zeitpunkte nach wie vor optimal gewählt sind. Gegebenenfalls muss nachgebessert bzw. feinjustiert werden.

Voraussetzungen

Bei dieser Variante müssen weniger Bedingungen erfüllt sein, als bei den Varianten 1 bis 3, da die Steuerung “händisch” über Zeiteinstellungen erfolgt. Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:

  • In der Wallbox (App) muss der Start- und Endzeitpunkt des Ladevorgang festgelegt werden (dazu wird eine Wallbox mit Ladetimer benötigt).

Benötigte Komponenten

Voraussetzungen zum Laden mit dynamischen Strompreisen

Die Voraussetzungen variieren je nachdem, mit welcher Methode das tarifabhängige Laden umgesetzt wurde (siehe oben Varianten 1 bis 4). Im Optimalfall sind folgende Voraussetzungen erfüllt:

  • Wallbox (App) zum tarifgesteuerten Laden
  • Kommunikationsmöglichkeit zwischen E-Auto und Wallbox (App)
  • Smart Meter (für die Übermittlung des Verbrauchs an den Stromlieferanten)
  • Dynamischer Stromtarif

Dynamischer Stromtarif ohne Smart Meter

Ist das überhaupt möglich? Ja. Im Normalfall wird ein Smart Meter benötigt, der den Stromverbrauch in einem vorgegebenen Intervall (z. B. viertelstündlich, halbstündlich oder stündlich) an den Netzbetreiber übertragt. Dieser übermittelt die Verbrauchsdaten anschließend an den Energieversorger weiter.

Ein variabler Stromtarif kann bei einigen Anbietern aber auch ohne Smart Meter bezogen werden. Da die stundengenaue Abrechnung in diesem Fall aber nicht möglich ist, legen die Anbieter für die Abrechnung meistens den monatlichen Verbrauch und den durchschnittlichen Börsenstrompreis zu Grunde. Der monatliche Verbrauch muss dabei vom Kunden an den Energieanbieter übermittelt werden.

Der Nachteil ist, dass man mit diesen Methoden das Einsparungspotential eines flexiblen Strompreises nicht voll ausschöpft.

Vorteile beim Laden mit flexiblen Strompreisen

Das Laden eines E-Autos mit dynamischen Strompreisen bietet folgende Vorteile:

  • Kostenersparnis durch Verlegung der Ladezeiten in Niedertarifzeiten
  • Direkte Weitergabe von sinkenden Preisen an der Strompreise
  • Gezahlt wird monatlich nur die Strommenge, die verbraucht wurde (keine Abschlagszahlungen wie bei fixen Tarifen)
  • Hohe Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Stromverbrauch und -kosten
  • Unabhängigkeit: im Regelfall können Verträge monatlich gekündigt werden
  • Beitrag zur Netzstabilität durch Abfedern von Lastspitzen

Nachteile beim Laden mit variablen Strompreisen

Folgende Nachteile und Risiken bestehen beim Laden mit dynamischen Stromtarifen:

  • Etwas höherer Zeitaufwand für Vorausplanung und Beschäftigung mit Börsenstrompreisen
  • Etwas höhere Anschaffungskosten für eine Wallbox zum preisgesteuerten Laden
  • Kosten für Smart Meter (oft kostenlos)
  • Provisionen der Stromanbieter (pauschall oder anteilig)
  • Nutzer trägt das volle finanzielle Risiko für Strompreisentwicklung

Welche Hersteller bieten eine tarifgesteuerte Wallbox an?

Wallboxen, die serienmäßig zum Laden mit dynamischen Stromtarifen geeignet sind, sind unter anderem von folgenden Herstellern erhältlich:

Welche Wallboxen unterstützen tarifgesteuertes Laden?

Die folgenden Ladestationen unterstützen standardmäßig das Laden mit dynamischen Stromtarifen:

-22%
TOP-ANGEBOT
689,00  539,00 
-29%
799,00  568,00 
-16%
819,00  689,00 
-21%
TOP-ANGEBOT
699,00  549,00 
-17%
829,00  689,00 
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939,00  819,00 
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Welche Energieunternehmen bieten dynamische Stromtarife an?

Die Anzahl der Stromversorger, die dynamische Tarife anbieten, hat in letzter Zeit stark zugenommen. Ab 2025 sind Energielieferanten sogar dazu verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten.

Dynamische Tarife sind derzeit bei folgenden Energieversorgern verfügbar (Stand Q1/2024):

  • 1KOMMA5°
  • aWATTar
  • ON
  • Entega
  • Eprimo
  • EWE
  • Gasag
  • Lichtblick
  • Naturstrom
  • Octopus Energy (fixe Preiszonen)
  • Ostrom
  • Polarstern
  • rabot.charge*
  • Stromee
  • Tibber*
  • Vattenfall
  • Voltego
  • Yippie

Gibt es einen dynamischen Stromtarif mit Ökostrom?

Ja, bei vielen Anbietern mit dynamischen Tarifen handelt es um Ökostrom (z. B. aWATTAR, rabot.charge*Tibber*). Ökostrom ist vor allem dann günstig, wenn an besonders wind- und sonnenintensiven Tagen aus erneuerbaren Eneriegquellen mehr Strom produziert wird, als benötigt. In einigen Fällen kann es sogar passieren, dass hoher Überschuss zu einem negativen Strompreis führt, d. h. dass man für jede konsumierte Kilowattstunde Geld erhält.

Wie kommt der dynamische Strompreis zustande?

Grob gesagt gibt es zwei Wege, aus denen sich der Tarif für den Endkunden ergeben kann.

Bei “normalen” Tarifen wird der Strom meistens über den Terminmarkt gehandelt. Dieser nennt sich auch “European Energy Exchange” (EEX). Die Energieversorger kaufen dort den Strom im Rahmen längerfristiger Verträge ein.

Kurzfristiger Stromhandel wird hingegen über die Strombörse “European Power Exchange” (EPEX Spot) abgewickelt. Dies wird auch “Day-Ahead-Handel” genannt. Dabei vergehen zwischen Kauf- und Lieferzeitpunkt in der Regel 1-2 Tage.

Bei dynamischen Strompreisen schlägt der Anbieter zu den Spot-Preisen in der Regel noch eine fixe oder prozentuelle Provision drauf. Wie bei fixen Tarifen kommen außerdem noch Steuern und Abgaben hinzu.

Wieviel kann man mit einem dynamischen Tarif sparen?

Im Vergleich zu Festpreistarifen kann man beim Laden des E-Autos mit einer tarifgesteuerten Wallbox 10 bis 35 Prozent Stromkosten sparen – einige Nutzer berichten auch von Strompreisersparnissen von über 50 Prozent. Oft lassen sich Kosten in der Größenordnung von mehreren Hundert Euro eingesparen. Je nach individuellem Optimierungsgrad sind auch deutlich höhere Einparungen möglich. Besonders hohes Sparpotential istg gegeben, wenn dynamische Strompreise mit Überschussladen mit Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage (PV) kombiniert werden (mehr dazu unten).

Dynamischer Stromtarif und PV-Anlage

Gemeinsam mit einer Photovoltaikanlage können dynamische Strompreise ihr Potential voll ausspielen. In diesem Fall können die Kosten zum Laden des E-Autos massiv reduziert werden. Grundsätzlich wird bei dieser Kombination tagsüber vorrangig mit PV-Strom geladen und Nachts mit günstigem Netzstrom. Voraussetzung ist, dass das System, welches die Ladezeitpunkte festlegt, über den aktuellen PV-Überschuss UND die Strompreisentwicklung Bescheid weiß. Nur in diesem Fall können die Ladezeitpunkte optimal identifiziert werden. Was ebenso berücksichtigt werden sollte, ist der Einspeisetarif: Solange der Einspeisetarif über dem stündlichen dynamischen Strompreis liegt, sollte das E-Auto wenn möglich mit Solarstrom geladen werden.

Wallbox mit tarifgesteuerter Lademöglichkeit nachrüsten

Eine vollwertige Nachrüstung einer bestehenden Wallbox mit preisgesteuertem Laden ist derzeit nicht möglich. Dennoch besteht eine relativ einfache Möglichkeit, auch mit einer bereits vorhandenen Ladestation von den niedrigen Stromtarifen beim tarifgesteuertem Laden zu profitieren. Dies lässt sich z. B. bewerkstelligen, indem die Ladezeiten bewusst in die Nebenzeiten gelegt werden. Dies kann manuell geschehen, indem der Ladevorgang zum optimalen Zeitpunkt händisch gestartet wird, oder automatisch, indem in der Wallbox-App der Ladestart auf einen Zeitpunkt gelegt wird, an dem der Strompreis niedrig ist. Dazu muss es sich allerdings um eine Wallbox mit Zeitsteuerung handeln.

Alternativ, ist eine nachträgliche Umsetzung mit einer externen Steuerung denkbar, z. B. über einen Ladecontroller, der den idealen Zeitpunkt bestimmt und die Wallbox automatisch aktiviert – dazu muss die Wallbox über einen potentialfreien Eingang oder über eine andere Kommunikationsschnittstelle verfügen. Mobile Ladegeräte können z. B. auch über einen Aktor (z. B. Shelly*) geschaltet werden. Über einen entsprechenden Shelly kann die Wallbox bei Bedarf händisch oder über eine Timerfunktion vorprogrammiert/zeitprogrammiert geschaltet werden.

Unterschied zu E-Autostrom

Dynamische Stromtarife dürfen nicht mit Autostromtarifen verwechselt werden. E-Auto-Stromtarife sind Strompreise, die speziell für Elektroautos gelten. Das bedeutet, dass der Strom ausschließlich zum Laden eines E-Autos verwendet werden darf. Oft ist hierfür ein eigener Zähler notwendig.

Dynamische Stromtarife hingegen werden meistens wie “normaler” Hausstrom behandelt. Das bedeutet, dass der Strom von unterschiedlichen Verbrauchern bezogen werden darf (z. B. herkömmliche Kleinverbraucher im Haus, Wärmepumpe, Boiler, Pool, Sauna etc.).

Wieviel kostet eine Wallbox zum tarifabhängigen Laden?

Wallboxen zum Laden mit dynamischen Stromtarifen kosten kaum mehr als andere smarte Wallboxen. Günstige Modelle beginnen bei ca. 500 Euro. Hier geht es zu den aktuellen Angeboten.

Wo kann man eine tarifgesteuerte Wallbox kaufen?

Hier geht es zu den Wallboxen zum Laden mit dynamischen Stromtarifen auf e-mobileo.

Fazit – Wann sich eine Wallbox für dynamische Stromtarife lohnt

Da die Anschaffungskosten für eine Wallbox mit tarifgesteuertem Laden in etwa gleich hoch sind wie bei anderen intelligenten Ladestationen, kann man mit dem Kauf einer strompreisgesteuerten Wallbox nichts falsch machen. Ist in der Hauselektrik bereits ein Smart Meter verbaut, und besteht die Option zu einem Stromanbieter mit variablen Stromtarifen zu wechseln, sollte dies auf jeden Fall in Betracht gezogen werden. Da sich das Laden von E-Autos relativ einfach in günstige Nebenzeiten verlegen lässt, können mit dynamischen Strompreisen enorme Kosten gespart werden.

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