Inhalt:
- Wallboxen mit FI Typ A
- Welchen FI für die Wallbox?
- Welchen FI für Schutz gegen Wechsel-Fehlerstrom?
- Welchen FI für Schutz gegen Gleichstrom-Fehlerstrom?
- FI Typ A oder FI Typ B?
- Welche Reihenfolge bei Fehlerstromschutzschaltern?
- Eigener FI für Wallbox?
- Welchen Leitungsschutzschalter (LS)?
- Was bedeutet “vor” und “nach” bei einem Stromkreis?
- Kann man eine Wallbox mit einem FI nachrüsten?
- Welche Vorschriften gibt es?
Wallboxen mit FI Typ A
Wallboxen müssen sowohl gegen Wechsel– als auch Gleichstrom-Fehlerströme abgesichert sein. Während die meisten Wallboxen mittlerweile über einen integrierten Schutz gegen Gleichstromfehlerströme (DC) verfügen, sind nur wenige Modelle auch mit einem Schutz gegen Wechselstromfehlerströme (AC) ausgestattet. Daher muss in der Regel die Zuleitung mit einem eigenen FI Typ A abgesichert werden. Und genau hier liegt der große Vorteil von Wallboxen mit integriertem FI Typ A: Diese haben den Vorteil, dass im Normalfall kein separater FI-Schutzschalter Typ A bauseits notwendig ist bzw. auch nicht nachgerüstet werden muss. Letztendlich können so bei der Wallbox-Installation zum Teil nicht unerhebliche Kosten gespart werden.
Die folgenden Ladestationen verfügen über einen integrierten FI-Schutz Typ A:
Welchen FI für die Wallbox?
Sie fragen sich, welcher Fehlerstromschutzschalter der richtige für die Wallbox ist? Jede Wallbox benötigt einen wirksamen Schutz gegen AC (Wechselstrom)-Fehlerströme und DC (Gleichstrom)-Fehlerströme. Die Schutzeinrichtungen können dabei entweder in der Wallbox integriert oder in der Hausinstallation verbaut sein.
In den meisten Fällen befindet sich der DC-Schutz bereits in der Wallbox und der FI Typ A wird im Zähler- oder Verteilerschrank nachgerüstet. In vielen Wallboxen ist mittlerweile ein DC-Schutzmodul verbaut, das die Wallbox bei DC-Fehlerströmen abschaltet. Damit das Gesamtsystem allerdings funktioniert, ist ein Fehlerstromschutzschalter vom Typ A (auch RCD Typ A genannt) in der Hauselektrik nötig. Ausnahme: Bei Wallboxen mit integriertem RCD Typ A wird normalerweise kein RCD Typ A in der Hauselektrik benötigt. Außerdem wird ein Leitungsschutzschalter (auch LS genannt) benötigt, der die Versorgung bei Überlastung und Kurzschluss abschaltet. Achtung: Wichtig ist immer, dass die örtlichen Installationsvorschriften beachtet werden.
Welchen FI für Schutz gegen Wechsel-Fehlerstrom?
Für den Schutz gegen Wechselstromfehlerströme (AC) wird ein FI Typ A (auch RCD Typ A) benötigt. Diese Schutzeinrichtung kann sich in der Ladestation oder im Schaltschrank befinden.
Welchen FI für Schutz gegen Gleichstrom-Fehlerstrom?
Für den Schutz gegen Gleichstromfehlerströme (DC) wird eine in die Wallbox integrierte DC-Fehlerstromerkennung oder ein Typ B in der Hauselektrik benötigt. Achtung: hier müssen unbedingt bestimmte Vorgaben bei der Reihenfolge der FI-Typen beachtet werden, um zu vermeiden, dass bestimmte FI Typen “erblinden”, also ihre Schutzfunktion verlieren.
FI Typ A oder FI Typ B?
FI Typ A: Ein FI Typ A erkennt sinusförmige Wechselfehlerströme und pulsierende Gleichfehlerströme. Es ist auch von „pulsstromsensitiven“ Fehlerstrom-Schutzschaltern die rede. Der FI Typ A ist heutzutage sozusagen der “Standard FI”.
FI Typ B: Ein FI Typ B erkennt eine größere Bandbreite an Fehlerströmen als ein Typ A-FI-Schutzschalter. Aufgrund der aufwändigeren Bauform ist ein FI Typ B deutlich teurer als ein FI Typ A.
Welche Reihenfolge bei Fehlerstromschutzschaltern?
Bei der Absicherung einer Wallbox ist die korrekte Reihenfolge der FIs zu beachten. Einem FI Typ B sollte z. B. kein FI Typ A vorgeschaltet sein, da diese Konstellation zu einer “Erblindung” des FI Typ A führen kann. Weniger problematisch hingegen ist die Verwendung von FI Typ A EV und Typ F EV. Hier lesen Sie alle Infos zur korrekten Reihenfolge bei Fehlerstromschutzschaltern und Wallboxen.
Eigener FI für Wallbox?
Der Ladestromkreis sollte immer einen eigenen FI haben, damit sich die Stromkreise nicht gegenseitig beeinflussen. Die Zuleitung der Wallbox sollte also “getrennt” von anderen Bereichen im Gebäude sein. Die genaue Umsetzung hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab und muss von einem fachkundigen Elektriker geplant und umgesetzt werden.
Welchen Leitungsschutzschalter (LS)?
Zusätzlich zum Fehlerstromschutzschalter (FI) ein Leitungsschutzschalter (LS) benötigt. Dieser schützt die Leitung vor Überlastung (Überhitzung) und reduziert damit das Ausfalls- und Brandrisiko. Die Dimensionierung dieser sogenannten sekundären Schutzmaßnahme muss vom Elektriker entsprechend der Spezifikationen der Wallbox und gemäß den örtlichen Gegebenheiten (Länge der Zuleitung etc.) ausgelegt werden. Zu den Parametern, die bei der Wahl des passenden LS zu berücksichtigen sind, zählen z. B. der Nennstrom, die Selektivität und die Charakteristik des LS.
Was bedeutet “vor” und “nach” bei einem Stromkreis?
Die Angaben “vor” und “nach” beziehen sich auf die Richtung des Stromflusses. Man spricht bzw. schreibt also immer entlang des Weges, den der Strom nimmt (z. B. vom Hausanschluss zur Wallbox). Vor der Wallbox befindet sich der Hausanschluss. Ebenso sollte sich die Fehlerstromschutzeinrichtung vor der Wallbox befinden.
Kann man eine Wallbox mit einem FI nachrüsten?
Einige Wallboxen sind modular aufgebaut und können mit unterschiedlichen FI-Typen nachgerüstet werden. In manchen Modellen befinden sich kleine “Hutschienen”, an die ein FI (oder auch ein Stromzähler) angebracht werden kann. Eine Auswahl an Fehlerstromschutzschaltern für Wallboxen finden Sie hier. Die Nachrüstung darf ausschließlich von einem qualifizierten Elektriker in Abstimmung mit dem Wallboxhersteller durchgeführt werden.
Welche Vorschriften gibt es?
Bei der Installation und beim Betrieb sind neben den DIN VDE-Normen stets die örtlichen Installationsvorschriften zu beachten. Alle elektrischen Arbeiten dürfen ausnahmslos und ausschließlich von dafür ausgebildeten Installateuren durchgeführt werden.