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Das besagt die Norm IEC 62955 für das normgerechte Laden von Elektroautos

Seit März 2019 ist die neue neue Produktnorm IEC 62955:2018 für Geräte zum Fehlerstromschutz in Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge in Kraft. Die Norm bezieht sich sowohl auf öffentliche als auch auf private Ladestationen und gibt vor, dass in der Ladebetriebsart 3 (Mode-3-Laden gemäß IEC 61851-1 and IEC 60364-7-722) wirksame Schutzmaßnahmen gegen auftretende Gleichfehlerströme vorhanden sein müssen. Gemäß der Norm, sind zwei Schutzmaßnahmen dazu geeignet:

  • Option 1: Ein allstromsensitiver FI Typ B
  • Option 2: Eine Fehlergleichstrom-Nachweiseinrichtung (RDC-DD), die aus einem FI Typ A in Kombination mit einem weiteren Gerät besteht, das die Stromversorgung zum Elektrofahrzeug zuverlässig trennt oder die Trennung einleitet, wenn ein glatter Fehlergleichstrom gleich oder größer als 6 mA erkannt wird.

Option 1: FI Typ B

Neben Wechselstrom-Fehlerströme und pulsierenden Gleichstrom-Fehlerströme kann ein FI Typ B auch glatte Gleichstrom-Fehlerströme erkennen, wie sie beim Laden von E-Autos unbemerkt auftreten können. Ein FI Typ B ist allstromsensitiv und löst sowohl bei Wechsel-, also auch bei Gleichfehlerströmen größer als 30 mA aus. Einem FI Typ B darf allerdings kein FI Typ A vorgeschaltet sein, da dieser durch glatte Gleichfehlerströme seine Schutzfunktion verlieren könnte (Gefahr des “Erblindens”). Ein FI Typ B löst zwar bei glatten Gleichfehlerströmen aus, aber erst ab 30 mA. Ein vorgeschalteter FI Typ A kann aber auch schon bei geringerem Fehlerstrom erblinden.

Option 2: Fehlergleichstrom-Nachweiseinrichtung (RDC-DD)

Eine Fehlergleichstrom-Nachweiseinrichtung (RDC-DD) besteht aus einem puls- und wechselstromsensitiven FI Typ A in Kombination mit einem weiteren Gerät besteht, das die Stromversorgung zum Elektrofahrzeug zuverlässig trennt oder die Trennung einleitet, wenn ein glatter Fehlergleichstrom gleich oder größer als 6 mA erkannt wird. Bei dieser Option soll der niedrig angesetzte Bemessungsfehlerstrom von 6 mA verhindern, dass vorgeschaltete Fehlerstromschutzschalter (Typ A oder Typ B) durch das Auftreten von glatten Gleichfehlerströmen in ihrer Funktion beeinträchtigt werden. Beim Laden mit Wechselstrom können FI-Schutzschalter durch glatte Gleichfehlerströme nämlich “erblinden” und ihre Schutzfunktion verlieren.

In der Norm IEC 62955 werden unter dem Oberbegriff RDC-DD zwei konkrete Fehlergleichstrom-Nachweiseinrichtung beschrieben, die für die Absicherung von Ladestationen/Wallboxen geeignet sind. Die Schutzmaßnahme kann entweder in einem einzigen Gerät verbaut sein (RDC-PD), oder eine Kombination aus mehreren Einzelgeräten sein (RDC-MD):

  • Schutzschaltgerät (RDC-PD, Protective Device): In diesem Fall handelt es sich um ein einziges Gerät, das sämtliche Schutzaufgaben übernimmt. Der Vorteil: Es wird kein zusätzlicher FI benötigt. Eine All-In-One-Lösung ist z. B. der FI Typ A EV von Doepke.
  • Gerätekombination (RDC-MD, Monitoring Device): In diesem Fall handelt es sich um eine Kombination aus mehreren Einzelgeräten z. B. aus einem Überwachungsmodul (RDC-M-Module) zur Erfassung glatter Gleichfehlerströme und einem Schaltgerät. In einer Ladestation kann beispielsweise eine interne Gleichfehlerstromüberwachung dafür sorgen, dass die Stromversorgung bei Fehlergleichströmen ab 6 mA getrennt wird. Dadurch kann eine Erblindung eines vorgeschalteten FI-Schutzschalters vermieden werden. Wichtig ist, dass beim Einsatz der Gerätekombination (RDC-MD) alle Kriterien für eine korrekte Abschaltung genauestens beachtet werden und ein FI Typ A oder Typ F vorhanden ist.

Alles in einem Gerät: FI Typ A EV

Für die Absicherung von Ladestationen zuhause und im öffentlichen Bereich eignet sich zum Beispiel der FI Typ A EV, der von Doepke speziell für das Laden von E-Autos entwickelt wurde. Der Schutzschalter von Doepke ist nach der neuen VDE-Norm zertifiziert und erfüllt damit höchste Sicherheitsanforderungen.

Welcher FI-Schutzschalter ist der richtige?

Falls Sie sich fragen, welcher Fehlerstromschutzschalter für die Installation von E-Auto-Ladestationen der richtige ist, lesen Sie unseren FI-Guide: E-Auto laden – Unterschiede zwischen FI-Typen einfach erklärt.

Kostenlose Vorschau der Norm IEC 62955

Für interessierte LeserInnen und Fachkräfte empfiehlt sich der Kauf des Originaldokuments, das die Norm IEC 62955 im Detail beschreibt. Hier kann ein kostenloses Preview der Norm IEC 62955 abgerufen werden.

Begriffsglossar

Dieses kleine Glossar bietet eine übersichtliche Zusammenfassung wichtiger Begriffe aus dem Normenbereich und der Elektrotechnik.

Abkürzung Bedeutung
CEN Europäisches Komitee für Normung
CENELEC Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung
DIN VDE Elektrotechnische Normen mit sicherheitsrelevanten bzw. EMV-spezifischen Festlegungen (elektromagnetische Verträglichkeit) werden im DIN-Normenwerk als DIN-Normen mit VDE-Klassifikation bezeichnet
DIN ISO, DIN IEC Deutsche Ausgabe einer Internationalen Norm, die von den internationalen Normungsorganisationen ISO und/oder IEC herausgegeben wurde und die unverändert in das Deutsche Normenwerk über nommen wurde.
DKE Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik
EMV Elektromagnetische Verträglichkeit
IEC Internationale Elektrotechnische Kommission
ISO Internationale Organisation für Normung
RDC-DD Residual Direct Current – Dedecting Device, Fehlergleichstrom-Nachweiseinrichtung
RDC-PD Residual Direct Current – Protective Device, Schutzschaltgerät
RDC-MD Residual Direct Current – Monitoring Device, Überwachungsgerät / Gerätekombination
RDC-M-Module Residual Direct Current – Monitoring-Module, Überwachungsmodul

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