Was kostet das Laden eines E-Autos?

Wer sich ein Elektroauto anschafft, denkt schnell über die Stromkosten nach. Schließlich ersetzt der Akku den Tank – und statt an die Zapfsäule geht es an die Steckdose oder Wallbox. Doch was kostet das Laden eines E-Autos wirklich? Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab: vom Strompreis, vom Ladeort und von der Größe der Batterie. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die tatsächlichen Ladekosten berechnen, welche Unterschiede es zwischen Heim- und Schnellladen gibt und wie Sie mit der richtigen Ausstattung langfristig sparen können.

So berechnen Sie die Ladekosten einfach und schnell

Die Formel für die Stromkosten ist einfach: Sie multiplizieren einfach die Batteriegröße (kWh) mit dem Strompreis (€/kWh) und erhalten die Ladekosten. Beim Laden entstehen durch Wärme etc. auch sogenannte Ladeverluste, diese machen allerdings nur einen relativ kleinen Teil der Gesamtkosten aus. Hier nochmals die Formel für die Berechnung der Ladekosten:

Ladekosten = Batteriekapazität (kWh) × Strompreis (€/kWh)

Beispiel: Ein Fahrzeug mit einer 60 kWh-Batterie und einem Strompreis von 0,35 €/kWh kostet für eine Vollladung rund 21 €.
Wenn Sie den Akku regelmäßig nur von 20 % auf 80 % laden, entspricht das 60 % der Kapazität – also etwa 12,60 € pro Ladevorgang.

Beachten Sie: Beim Laden entstehen immer Energieverluste (meist etwa 10 %). Realistisch sind also etwas höhere Werte, je nach Wallbox und Fahrzeug.

Laden zu Hause: Die günstigste Variante

Das Laden zu Hause ist die preiswerteste und bequemste Art, Ihr E-Auto zu versorgen. Sie nutzen einfach Ihren Haushaltsstromtarif, oft zwischen 0,30 und 0,40 €/kWh.

Beispiel:

  • 40 kWh-Akku × 0,35 €/kWh = 14 €
  • 60 kWh-Akku × 0,35 €/kWh = 21 €
  • 80 kWh-Akku × 0,35 €/kWh = 28 €

Wenn Sie zusätzlich eine Photovoltaikanlage besitzen, können Sie Ihr Elektroauto mit eigenem Solarstrom nahezu kostenlos laden. Selbst wenn Sie nicht 100 % Eigenstrom nutzen, reduzieren Sie die Kosten deutlich – meist auf unter 10 Cent pro Kilowattstunde.

Damit das funktioniert, brauchen Sie eine Wallbox, die PV-Überschussladen unterstützt. Diese erkennt automatisch, wann überschüssiger Solarstrom vorhanden ist, und lädt Ihr Fahrzeug genau dann. Tipp: In unserer Übersicht von Wallboxen mit PV-Funktion finden Sie passende Modelle mit App-Steuerung und dynamischem Lastmanagement.

Laden an öffentlichen Ladesäulen: Schnell, aber teurer

Unterwegs ist das Laden an öffentlichen Säulen praktisch – aber meist teurer. Die Preise hängen vom Anbieter, Tarif und der Ladeleistung ab.

Ladeart Typischer Preis (€/kWh) Bemerkung
AC-Laden (Wechselstrom) 0,40 – 0,60 € z. B. an Parkplätzen, Supermärkten
DC-Schnellladen 0,60 – 0,90 € an Autobahnen, Schnellladeparks
Ionity (ohne Vertrag) Preise variieren mit Abo deutlich günstiger
EnBW mobility+ Abo Preise variieren für Vielfahrer lohnenswert

Für ein Fahrzeug mit 60 kWh-Akku ergeben sich also folgende Kosten:

  • AC-Laden (0,50 €/kWh): ca. 30 €
  • DC-Schnellladen (0,75 €/kWh): ca. 45 €

Hinweis: Viele Anbieter erheben zusätzlich Blockiergebühren, wenn das Fahrzeug nach Ladeende eingesteckt bleibt. Achten Sie daher darauf, Ihr Fahrzeug nie zu lange stehen zu lassen.

Stromkosten pro 100 Kilometer im Vergleich

Interessant ist der Vergleich zu Verbrennern. Elektroautos sind auf 100 km meist deutlich günstiger unterwegs:

Fahrzeugtyp Verbrauch Strom-/Kraftstoffpreis Kosten pro 100 km
E-Auto (18 kWh/100 km) 18 kWh 0,35 €/kWh 6,30 €
E-Auto mit PV-Strom 18 kWh 0,10 €/kWh 1,80 €
Benziner (7 l/100 km) 7 l 1,80 €/l 12,60 €
Diesel (6 l/100 km) 6 l 1,70 €/l 10,20 €

Das zeigt: Selbst bei aktuellen Strompreisen ist das Laden eines E-Autos meist nur halb so teuer wie Tanken. Mit Eigenstrom oder dynamischem Tarif sparen Sie noch deutlich mehr.

Wie Sie Ihre Ladekosten dauerhaft senken

Mit ein paar einfachen Maßnahmen lassen sich die Stromkosten spürbar reduzieren:

  • Wallbox statt Steckdose: höhere Effizienz, geringere Ladeverluste.
  • PV-Strom nutzen: mit Überschussladen oder direkter Solarstrom-Einspeisung.
  • Ladezeiten planen: über Nacht oder bei günstigem Börsenstrompreis.
  • Intelligente Wallboxen mit App-Steuerung: automatische Anpassung an Strompreise oder Netzlast.
  • Effiziente Ladekabel verwenden: hochwertige Typ 2-Kabel minimieren Übergangswiderstände.

Tipp: In unserer Auswahl an Typ 2-Ladekabel finden Sie robuste Kabel für 11 kW und 22 kW – ideal für effizientes AC-Laden.

Laden zu Hause lohnt sich langfristig

Die Ladekosten eines Elektroautos hängen von vielen Faktoren ab – vor allem davon, wo und womit Sie laden. Wer zu Hause über eine eigene Wallbox lädt, fährt in der Regel am günstigsten. Mit Solarstrom oder einem passenden E-Mobility-Tarif sinken die Kosten weiter.

Unterwegs bleibt Schnellladen zwar teurer, doch für lange Strecken ist es unverzichtbar. Am meisten profitieren E-Auto-Fahrer, die Wallbox, PV-Anlage und intelligentes Lademanagement kombinieren – und so maximal sparen. Schauen Sie sich dazu unsere Wallbox-Auswahl für Zuhause an – von kompakten Basismodellen bis zu intelligenten Ladeeinheiten mit PV-Integration.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am Ratgeber. Setzten Sie ein Lesezeichen permalink.
Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.