Erfahrungen und Alternativen zum ABRP: Wie gut ist der Routenplaner wirklich?

A Better Routeplanner (ABRP) gehört seit Jahren zu den bekanntesten Tools für die Routenplanung mit dem Elektroauto. Viele Fahrer loben seine Fähigkeit, Verbrauch, Topografie, Wetter und individuelle Ladepräferenzen zu berücksichtigen. Gleichzeitig zeigen Diskussionen in der Community, dass die Erfahrungen sehr unterschiedlich ausfallen – von „unverzichtbar“ bis „brauche ich nicht mehr“. Hier lesen Sie, wo die Stärken liegen und an welchen Punkten es hakt.

Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor? Sie befinden sich dem Heimweg und verlassen sich auf die Live-Belegungsanzeige einer Ladestation. ABRP zeigte „belegt“, vor Ort war die Säule jedoch komplett frei. Diese Diskrepanz führte zu der Frage, warum so viele Nutzer die App dennoch als unverzichtbares Tool sehen. Allerdings: Der Kern des Problems liegt oft nicht primär bei ABRP, sondern in der Datenqualität, die die Betreiber liefern. Wenn CPOs belegte Stecker, freie Ladepunkte oder defekte Säulen nur zeitverzögert oder unvollständig melden, kann keine App zuverlässig anzeigen, was tatsächlich vor Ort passiert. Einige Nutzer berichten, dass auch Betreiber-Apps gelegentlich falsche Statusmeldungen ausgeben. Fehlinformationen sind also kein exklusives ABRP-Problem.

Trotzdem schätzt ein großer Teil der Nutzer die App weiterhin. Besonders beliebt ist ABRP bei Fahrern, deren Bordnavigationssystem keine Ladestopps berechnet oder nur sehr rudimentär unterstützt. Die App bietet ihnen eine echte Hilfe beim Planen von Langstrecken und berücksichtigt dabei Tarife, bevorzugte Anbieter oder individuelle Ladegrenzen. Manche nutzen ABRP nur zur Vorbereitung einer Reise und navigieren anschließend mit Google Maps oder dem Fahrzeugnavi weiter, um Live-Verkehrsinformationen und zuverlässigere Aktualisierungen der Belegung zu erhalten. Andere wiederum setzen auf ABRP in Kombination mit OBD-Dongle-Anbindung, um exakte Echtzeit-Batteriewerte einzubinden.

Kritik – Woran es hakt

Es gibt aber auch viele Stimmen, die ABRP mittlerweile nicht mehr verwenden. Gründe sind zu konservative Ladeempfehlungen, zusätzliche oder unnötige Stopps, App-Abstürze oder ungenaue Standortdaten bestimmter Ladepunkte. Einige Fahrer verlassen sich inzwischen ausschließlich auf das Auto-Navi, da moderne Systeme wie Google Maps oder Tesla-Navigation Ladestationen zuverlässig einbinden und Verkehrsmeldungen nahtlos berücksichtigen. Andere planen bewusst „einfacher“: Sie fahren, bis der Akkustand niedrig ist, und steuern dann einen großen Anbieter wie IONITY oder EnBW an. Für diesen Fahrstil ist ABRP nicht nötig und teilweise sogar hinderlich.

Alternativen zum ABRP

Neben ABRP haben sich alternative Lösungen etabliert, die je nach Anwendungsfall besser passen können. Chargeprice ist für viele Fahrer unverzichtbar, wenn es darum geht, Tarife zu vergleichen und günstige Roamingpartner zu finden. Chargemyway wird häufig für einfache, flexible Streckenplanung genutzt, insbesondere bei Restreichweiten von 80 bis 120 Kilometern. Auch Charging Time wird als neue Option genannt. Manche Nutzer bevorzugen konsequent die Betreiber-Apps – etwa Tesla, EnBW oder EWE Go –, weil diese schneller und zuverlässiger aktualisiert werden als Drittsysteme. Und wer ohnehin mit Android Automotive oder Google Maps fährt, hat bereits ein leistungsfähiges Navigationstool an Bord, das Ladestationen integrieren kann, ohne Zusatzkosten oder zusätzliche Apps.

Auf die Kombination kommt es an

Die Debatte zeigt damit sehr deutlich, dass ABRP weder „perfekt“ noch „überflüssig“ ist. Die App ist ein mächtiges Werkzeug für alle, die tief in die Planung einsteigen oder komplexe Strecken optimieren wollen. Gleichzeitig ist sie kein Ersatz für die Betreiber-Apps und auch nicht für jeden Fahrstil notwendig. Entscheidend ist, wie viel Kontrolle man selbst über die Planung haben möchte und wie gut das eigene Fahrzeug bei Ladestopps unterstützt. Viele erfahrene Fahrer entwickeln im Lauf der Zeit eine Kombination aus Navigationssystem, Preisvergleich und Betreiber-App, die für ihren Alltag optimal funktioniert.

ABRP bleibt damit ein wertvolles Werkzeug – aber nicht für jeden zwingend. Am Ende hängt die Wahl des Tools davon ab, wie oft man lädt, wie man unterwegs entscheidet und ob man überhaupt eine dedizierte Ladeplanung benötigt. Soll der Beitrag stärker in Richtung eines Vergleichstests, eines Ratgeberartikels oder eines persönlichen Fazits formuliert werden?

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